Beringung Wanderfalken-Küken am 7. Mai 2009
[Anmerkung: Dies ist eine archivierte Seite ohne die ursprünglich enthaltenen Bilder]
Am 7. Mai 2009 gegen 9:00 Uhr war es soweit: die beiden Küken des Fellbacher Wanderfalkenpaares sollten beringt werden. Kurz zuvor war eines der Küken von der Straße aus sichtbar als es vor der Nestbox mit der Gefiederpflege beschäftigt war, die Mutter saß oberhalb der Nestbox auf dem Dachsims. Zusammen mit Jürgen Becht von der Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz und Michael Eick vom NABU Fellbach ging es hinauf aufs Dach von Thyssen-Krupp Schulte. Kaum waren wir sichtbar, kam auch schon die Mutter laut rufend angeflogen und begann über dem Gebäude zu kreisen.
Das erste der Küken konnte von Michael Eick neben der Nestbox eingesammelt und in den mitgebrachtem Rucksack verfrachtet werden, dem zweiten Küken gelang es zunächst - trotz dem vor der Nestbox hängendem Sackleinen - auf den schmalen Sims neben der Nestbox zu entwischen. Nachdem wir uns ein paar Minuten ruhig verhalten hatten, kam das Küken jedoch von sich aus in die Nestbox zurück und konnte dann ebenfalls "eingesackt" werden.
Dieses Küken wurde als Männchen identifiziert und als erstes beringt. Es lies die kurze Prozedur ziemlich klaglos über sich ergehen und gab fast keinen Ton von sich.
Am rechten Bein wurde der Ring mit der Nummer 612 befestigt. Dies ist der sogenannte SOS-Ring, auf dem die Kontaktdaten der AGW angegeben sind. Am linken Bein wurde der Ring JC 62345 angebracht.
Das andere Küken wurde bedingt durch seine Größe als Weibchen identifiziert und sie war lange nicht so ruhig wie ihr "kleiner Bruder". Zunächst wollte sie die Handschuhe von Michael Eick überhaupt nicht loslassen, so dass sie letztendlich einen davon in ihrer linken Kralle behielt!
Wenn Sie hören (und sehen) möchten, was das Küken von der Prozedur gehalten halt, klicken Sie bitte auf das Bild, um ein kleines YouTube-Video abzuspielen.
Nach knapp zwei Minuten war's auch schon vorbei!
Das Weibchen erhielt die Ringe: 613 (rechts) und JC 62346 (links).
Frisch beringt, wurden die Küken wieder zur Nestbox zurückgebracht.
Nach etwa 15 Minuten sind die beiden Geschwister wieder in ihren eigenen vier (eigentlich nur drei!) Wänden.
Beim Zurücksetzen der Küken wurde ein drittes aber kaputtes Ei in der Nestbox gefunden.
Wieder unten auf der Straße beobachten wir noch eine zeitlang das Verhalten der Wanderfalkenfamilie. Während das Weibchen immer noch ziemlich aufgeregt über dem Gebäude kreiste, kam der Terzel kurz zur Nestbox geflogen und schien etwas verwundert über die ganze Aufregung zu sein - vielleicht war er ja "unterwegs" und hatte wirklich nichts mitbekommen?
Das Weibchen landete zwischen durch immer wieder für eine Weile auf dem Dach, von wo aus sie die Gegend im Auge behielt.
Weitere Beobachtungen finden Sie immer wieder aktualisiert ....hier und am Sonntag, 17. Mai 2009 gibt es ab 9:00 Uhr eine weitere Führung zur Wanderfalkenfamilie. Treffpunkt ist beim Bahnhof in Fellbach.